"...Wir haben uns einen Traum erfüllt: Wir fuhren mit dem eigenen Reisemobil von der Atlantikküste quer durch Kanada nach Alaska.
 
Unsere Reise beginnt am ersten April in Halifax...
Dass die Campgrounds erst im Juni öffnen, erfahren wir erst vor Ort. Wir übernachten in der ersten Zeit auf Wal Mart- Parkplätzen und vor allem auf den interessanten Plätzen der Truck-Stops, wo man meist Ver- und Entsorgung, Duschen, Waschmaschinen und Internet findet.
 
Wir erleben Kanada im Vorfrühling. Hohe Schneeberge am Straßenrand, aber gut geräumte Fahrbahnen. Die Farbe grün ist noch kaum vorhanden. Ein Bilderbuchwetter am Ontario Lake: Riesige Laubbäume, noch kahl, zeigen ihre imponierende Gestalt schwarz vor dunkelblauem Himmel. Enten- und Gänsescharen rasten auf kleinen Weihern. Eine wunderbare Ruhe...Beim Waldspaziergang finden wir die ersten kleinen blauen Blüten. Frühlingsahnen.
 
Nach kurzer Weiterfahrt übernachten wir auf einem öffentlichen Parkplatz. Nur der See und wir und ein schlafendes Dorf...
 
Wir folgen dem St. Lorenz-Strom nach Süden. Der Niagara River trägt die letzten großen Eisschollen. Die Fälle sind zu jeder Jahreszeit einfach sensationell und im April noch nicht von Touristen überlaufen. Dort treffen wir eine Gruppe aus unserem Nachbardorf. Wie klein die Welt doch ist!
 
Wir genießen den Highway 17 am Ufer des Lake Superior entlang. Links unten der türkisfarbene See, rechts felsige Höhen. Viele kleine Steinmännchen säumen die Straße: Inukshuks, die traditionellen indianischen Wegzeichen.
 
Wir nähern uns der Prairie. Wir erwarten Langeweile und finden Faszination! Diese unendliche Weite, von keinerlei Bodenerhebung unterbrochen, überspannt von einem Himmel mit spektakulären Wolkenbildungen und atemberaubenden Dämmerungsfarben. Bleibende Eindrücke.
 
Unsere Reise geht weiter. Wir erreichen den berühmten Icefield-Parkway in den Rocky Mountains. Eine gewaltige Hochgebirgswelt: ausladende Gletscher, tosende Wasserfälle, malerische Seen. Unter den dort am Strassenrand zu beobachtenden Tieren sind gewiss Schwarzbären die Stars! Nicht umsonst ist dies der große Treffpunkt der Touristen aus aller Welt.
Die Gegend um Lesser Slave Lake und Peace River atmet Geschichten von Indianern, Trappern, ersten Siedlern und Missionären.
 
Fort Nelson ist der Anfangspunkt des ersehnten Alaska Highway. Diese berühmte Route bietet großartige Erlebnisse! Wir lieben ganz besonders die vielfältigen Tierbegegnungen vom kleinen Hörnchen über das seltene Stachelschwein bis zu den riesigen Elchen und gewaltigen Grizzlybären.
Bei Whitehorse biegen wir auf den Klondike Highway ab und folgen den Spuren der Goldsucher am Yukon River. Kurz vor Dawson City entschließen wir uns für das große Abenteuer „Dempster Highway“: Die Strasse entspricht den Bedingungen im hohen Norden und integrierte Wohnmobile würden hier ihre Grenzen überschreiten. Pick ups mit 4-Rad-Antrieb und die Expeditionsfahrzeuge der echten Weltreisenden stellen das Gros der Touristen. Mit unserem zuverlässigen HRZ Reisemobil können wir aber problemlos mithalten.
 
Wir fahren durch Indianerland, setzen mit der Fähre über Flüsse, die im Winter die Eisstrasse bilden. Wir überqueren den nördlichen Polarkreis. So erreichen wir Inuvik und nehmen stolz unsere Urkunde entgegen.
Zurück in Dawson City lassen wir uns über den Yukon River setzen. Der herrliche Top-of-the-World Highway führt uns nach Alaska.
Bei Fairbanks baden wir in den von Felsen umrandeten heißen Quellen.
Auf dem Weg nach Anchorage wagen wir uns spontan mit unserem vielbewunderten HRZ Reisemobil auf den Hatcher-Pass. Die Strassenbedingungen entsprechen ungefähr einem Gebirgssteig. Aber mit unserem soliden und wendigen HRZ fühlen wir uns immer sicher! Dabei müssen andere Reisemobilisten für diesen schwierigen Pass ihr Fahrzeug unterstellen und einen Jeep mieten. Wir sind richtig stolz.
 
Die Kenai-Halbinsel ist für uns der schönste Teil Alaskas. Dort findet man wirklich unvergleichliche Traumziele. Und wir feiern ganz unkonventionell den achtzigsten Geburtstag meines Mannes. Das war sein ganz spezieller Geschenkwunsch und mit diesem Wagen ja durchaus erfüllbar.
Auf dem Rückweg, wieder in Kanada, verlassen wir bei Watson Lake den Alaska Highway und folgen dem Stewart Cassier Highway nach Süden. So erreicht man die Gegend um K`san (Totem-Pfähle) und Hazelton (Indianermuseum).
Schließlich bringen uns Yellowhead Highway und Trans Canada zurück in die Ostprovinzen...
 
Es waren insgesamt über 26.000 unvergessliche Kilometer. Alles ohne Kratzer, ohne Panne, ohne technische Schwierigkeiten. Zur Nachahmung empfohlen!..“
 
 
Rolf und Beate Bopp.