13 Jahre Holiday Dream - und noch kein Bisschen müde
Ganz im Gegenteil, wir träumen unseren „Dream“ weiter und hoffentlich noch viele Jahre.
Mit drei Kindern haben wir unsere Urlaube stets im Steilwandzelt verbracht. Buchung der Campingplätze in Italien, Frankreich, und Spanien erfolgte immer schon im Januar für 4 Wochen in den Sommerferien. Herrliche Urlaube; unsere Kinder (heute selbst Familien mit 7 Enkeln) schwärmen noch heute davon. Als Transportwagen diente ein Peugeot 504 mit angehängter Segeljolle (auf Trailer), in der so ziemlich alle Utensilien verstaut wurden. Ein mords Aufwand, heute nicht mehr vorstellbar, der sich aber immer lohnte. Heimlich schielten wir aber schon damals auf einen Wohnwagen oder sogar ein Wohnmobil – beides war aber noch zu viel zu teuer und hätte auch unseren Wohnbedarf nicht gedeckt.
Als unsere Kinder dann flügge waren, brachte unser Sohn Frank die Wende: er bat uns um 18 000 DM für einen alten 209 D, den er selbst ausbaute – eine großartige Leistung- wir konnten nur staunen und ein wenig mithelfen. Es war alles drin: Gas, Heizung, umfassende Isolierung mit Innenverkleidung, Wasseranschluss mit Pumpe, zusätzlich Doppelfenster an den Seitenflächen, selbst gezimmerte Schränke und das Beste, der Wagen ging als Wohnmobil durch den TÜV. Ein paar Jährchen haben wir das Mobil mitbenützt; dann hat Frank geheiratet und das Mobil mitgenommen.
Mit den gewonnenen Erfahrungen machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Wohnmobil für uns beide. Unsere Vorstellungen waren ziemlich klar: ein kleines wendiges Mobil, das in fast jede Parklücke passt, eine gemütliche platzsparende Essecke, genügend Stauraum, für alles einen bestimmten Platz, ausreichende Stehhöhe (bei 1.82 m Länge), Bewegungsfreiheit im Waschraum und ein ausreichend großes Bett.
Schließlich wurden wir bei HRZ auf der CMT fündig. Schon beim Lesen der Lebens- und Entwicklungsgeschichte der Brüder Hans und Rainer Zenth war uns klar, dass hinter diesem Produkt ein sinnvolles und praktikables System stecken musste. Das hat sich dann auch gleich bei der ersten Besichtigung unseres Dream auf Sprinter-Basis bestätigt. Nachdem uns ein HRZ-Mitarbeiter alles sehr ruhig und verständlich erklärte und wir eine Probefahrt unternommen hatten, waren wir so begeistert, dass wir den Kaufvertrag noch am gleichen Tag abschlossen. Schweren Herzens griffen wir tief in den Geldbeutel und bestellten zusätzlich noch 2 x 50 Watt Solar mit Regler, einen Surfträger mit Halteschienen, und einen Fahrradträger für die hintere rechte Türe. Alles Investitionen, die sich später als sehr nützlich erwiesen. Der Dream ist durchdacht und sehr sorgfältig und exakt ausgebaut; die vielen Elektrokabel sind nicht sichtbar, auch nicht in den Schränken, Jede Ecke wird sinnvoll genutzt und fügt sich zu einem harmonischen Ganzen zusammen – einfach alles gemütlich.
Jetzt konnte es los gehen, wir sind autark. Für etwa 4 Tage reichen Wasser und Strom; der Kühlschrank hat genügend Lagerkapazität. Zur Entsorgung suchen wir Camping- oder Wohnmobilplätze auf, wo wir bei Bedarf auch die Batterie auftanken konnten.
Zunächst reisten wir in die nähere Umgebung: Schwarzwald, Breisgau, Bodensee und Schwäbische Alb um alle Feinheiten unseres WoMo`s auszuprobieren. Inzwischen haben wir fast ganz Deutschland mit dem Busle kennengelernt mit wunderschönen Erlebnissen. Je öfter wir reisten, desto begeisterter waren wir von unserem Busle. Besonders gut gefallen uns das großräumige Hubbett, in dem wir wunderbar schlafen, und das große Dachfenster, durch das man den Sternenhimmel oder aber auch vorbeiziehende Wolken oder Vögel beobachten kann. Die oberen Seitenfensterchen bieten im Liegen weite Ausblicke über Landschaft, Seen und Meer(das Bett liegt etwa in 2, 30 Meter Höhe über dem Gelände); manchen Sonnenauf- und Sonnenuntergang haben wir auf diese Weise genossen. Bei 2,10 Meter Länge, 1,50 Meter Breite und 80 cm Höhe fühlen wir uns beim Schlafen nicht beengt. Manchmal verirren sich Hasen oder Rehund beäugen uns misstrauisch. Dann liegt eine gewisse Spannung in der Luft - ein Hauch von Abenteuer.
Am Morgen geht einer in die Dusche, während der andere das Frühstück vorbereitet und dann kommt das für uns Gemütlichste, nämlich ein ausgedehntes Frühstück, das bei Sonnenschein vor dem Busle eingenommen wird, bei ungemütlichem Wetter sitzen wir aber genau so gerne im Busle mit Rundumsicht, wo problemlos - durch Umdrehen der beiden Vordersitze - auch 4 Personen Platz haben. Bei Bedarf kann durch Knopfdruck die Heizung zugeschaltet werden. Sehr angenehm sind auch das großräumige Badezimmer (mit guter Bewegungsfreiheit), das mit der Dusche integriert ist und das Fenster in der Rückwand, das meistens nach Nord-Ost ausgerichtet wird und die ersten Sonnenstrahlen hereinlässt. Während der Nassrasur kann von oben gemütlich die Umgebung betrachtet werden mit viel „Unterhaltungswert“.
Wenn es irgendwie geht und erlaubt ist, übernachten wir gerne in freier Landschaft und hierzu eine Grundbemerkung, die wir allen Mobilisten ans Herz legen möchten: Die Freiheit, in der Natur zu übernachten, ist was Wunderbares; sie zu schützen und zu erhalten ist oberstes Gebot! Deshalb besichtigen wir bei jeder Ankunft zuerst die nähere Umgebung und räumen allen Unrat weg (in einen Plastiksack, den wir mitnehmen). Wir verlassen den Platz also mindestens so schön oder aufgeräumter als vorher. Das ist unser Dankeschön an die Natur als Gastgeber! Wir halten uns auch nur dort auf, wo wir niemand stören und wenn wir in der Nähe eines Wohnhauses unseren Dream abstellen wollen, gehen wir zu den Bewohnern, stellen uns vor, und fragen, ob etwas dagegen spricht, dass wir ein oder zwei Tage hier bleiben. Wir wurden bisher noch nie abgewiesen; manchmal entwickelt sich sogar eine freundschaftliche Bindung.
Nach und nach haben wir Deutschland mit dem Wohnmobil erlebt, zusammen mit unserer Tochter Andrea, Schwiegersohn Stenek und Enkelin Isi. Sie reisten zuerst mit Wohnwagen-Gespann und haben jetzt auch ein WoMo, was für die gemeinsamen Unternehmungen sehr vorteilhaft ist (jetzt darf Stenek auch auf WoMo-Plätze stehen bleiben und fühlt sich nicht mehr unterprivilegiert). Natürlich vergleichen wir Vor- und Nachteile der beiden WoMo`s aber ganz ehrlich, unser Dream schneidet in allen Belangen besser ab, z.B. bietet der Dream beim abendlichen Canasta-Spiel für alle 5 Personen Platz, Stenek kann bei uns aufrecht stehen, Dusch- und Waschraum sind großzügiger. Dafür ist das Bett bei unserer Tochter unten (hinten quer), jedoch für Stenek bei 1,90 Meter zu kurz. Wir müssen zwar nach oben „klettern“ bleiben dafür aber beweglich und elastisch und dürfen keine „Pfunde ansammeln“!
Unser Dream hat uns in den 13 Jahren nie im Stich gelassen und alle Touren bestens überstanden. Wir würden uns ohne zu zögern wieder für den Dream entscheiden, der im neuen größeren Sprinter nahezu identisch ausgebaut wird, wie wir uns beim CMT-Besuch 2015 überzeugen konnten.
Familie M.
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